Gestern war ich beim Auelstraßenfest. Die Gemeinde hatte sich mit dieser Veranstaltung das Ziel gesetzt, ein Zeichen für den gelungenen Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe vor fast vier Jahren zu setzen. Die Grundschule, der Sportplatz und der Multifunktionsplatz wurden am Morgen offiziell eröffnet. In die Bürgerhalle wurde zum Abend eingeladen.

Ich war vormittags mit einem meiner Kinder dort. Die Sonne schien, es roch nach Crêpes und Pommes. Für die Jüngeren gab es Angebote wie eine Hüpfburg.
Am Abend traf ich mich in der frisch sanierten Bürgerhalle mit Jörg Jenke, einem Mitglied des Kaller Gemeinderats und Fraktionsvorsitzenden der Grünen in Kall. Es war ein schöner Austausch. Gleichzeitig war es ein Moment der persönlichen Reflexion. Ehrlich gesagt wäre ich sehr wahrscheinlich nicht zu den Festlichkeiten gegangen, wenn ich mich nicht seit einigen Monaten kommunalpolitisch engagieren würde. Noch immer schnürt mir die Erinnerung an die Flutkatastrophe vor fast vier Jahren die Kehle zu. Ich hatte bisher Orte und Veranstaltungen gemieden, die dieses Ereignis thematisierten.
Gestern habe ich festgestellt, dass dieses Fest nicht nur ein Symbol für den baulichen Fortschritt war. Es war auch ein Schritt in meiner persönlichen Bewältigungsarbeit. Es war bewegend zu sehen, was nach so vielen Jahren harter Arbeit entstanden ist. Die Bürgerhalle, die Grundschule sowie die erneuerten Spiel- und Sportflächen zeigen, wie viel Kraft und Gemeinschaftssinn in Kall stecken.
Ich bin froh, dass ich dort war. Kommunalpolitisches Engagement kann eben auch in Richtungen wirken, die man nicht erwartet.
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